Klimaresilienz im Neubaugebiet

Naturnahe Wasserbewirtschaftung in Schultenkamp/Dorfheide

Zu sehen ist eine Straße umgeben von Grünpflanzen

Das Neubaugebiet liegt im Norden von Bottrop, im Stadtteil Kirchhellen. Angesichts wachsender Wohnraumnachfrage und zunehmender klimatischer Herausforderungen hat sich die Stadt Bottrop frühzeitig entschieden, bei der Quartiersentwicklung auf eine klimaresiliente Gestaltung zu setzen.

Vorzeigeprojekt für klimaangepasste Stadtentwicklung

Die Vision steht: ein generationenübergreifendes Wohngebiet mit hoher Lebensqualität, nachhaltiger Regenwasserbewirtschaftung, viel Grün und städtebaulicher Identität. Bei der Entwicklung stand von Anfang an die Schwammstadt als Leitgedanke im Zentrum. Das Schwammstadt-Prinzip zielt darauf ab, den Rückhalt, die Versickerung und die Nutzung von Regenwasser direkt vor Ort zu fördern, um die Kanalisation zu entlasten und Überflutungen zu vermeiden. In den vergangenen zwanzig Jahren entstand eine Siedlung, die ... 

  • Klimaresilienz durch naturnahe Wasserbewirtschaftung sicherstellt.
  • durchgrünte, lebenswerte Räume mit hoher Aufenthaltsqualität bietet.
  • soziale Mischung und Vielfalt der Wohnformen unterstützt.
  • ökologische Ressourcen nicht überlastet.

Maßnahmen im Überblick:

  • Regenwassermanagement: Entkopplung vom Mischwassersystem durch Entwässerungsrinnen und dezentrale Rückhaltebecken.
  • Renaturierung des Schölsbachs: Der Bachlauf wurde naturnah umgestaltet und bildet heute ein zentrales, identitätsstiftendes Element mit ökologischer Funktion.
  • Grüne Lunge: Ein weit verzweigter Grünstreifen verbindet das ganze Quartier und schafft Aufenthalts-, Spiel- und Erholungsräume.
  • Erschließung & Verkehr: Die Mobilität im Quartier ist durch einen feinmaschigen Fuß- und Radwegenetzanschluss gesichert.
  • Biodiversität: Gehölzpflanzungen, Obstbaumwiesen, Feuchträume und extensiv begrünte Dachflächen fördern Artenvielfalt
Zu sehen ist ein Teich umgeben von einem Wohngebiet und Grünpflanzen.
© EGLV

Im Wandel der Zeit

Die Entwicklung des Gebiets wurde ab dem Jahr 1999 sukzessive umgesetzt. Die Bebauung des ersten Bauabschnitts begann bereits 2008. Das Gebiet umfasst insgesamt 27 Hektar, von denen rund 22 Hektar innerhalb von fünf Bauabschnitten bebaut wurden und werden. Der fünfte und letzte Bauabschnitt soll bis 2027 fertig gestellt sein. 

Zu sehen ist ein Portrait eines Mannes
Zitat-Anfang Eine Erschließung in dieser Größe über so lange Zeit und mit der Flächenverfügbarkeit wird wohl einmalig bleiben. Zitat-Ende

Frank SkibaFachbereich Tiefbau, Stadt Bottrop

Über den Zeitraum von mehr als 20 Jahren kann beobachtet werden, wie sich die städteplanerischen Anforderungen an eine klimaresiliente Wohnsiedlung geändert haben. Beispielsweise spielte das Thema Dachbegrünung in der Frühphase des Projekts keine Rolle, in der Planung für den fünften Bauabschnitt ist diese Maßnahme enthalten. Im Zentrum des Schwammstadtkonzepts stand die Renaturierung des Schölsbachs und die Anlage von insgesamt fünf kleineren Retentionsbecken. Der Bach entwässert, gesteuert durch Drosselklappen, die Regenrückhaltebecken, die das Regenwasser des jeweiligen Bauabschnitts dezentral aufnehmen. 

Regenwasser als Gestaltungselement

Das Gebiet zeigt eindrücklich, wie Regenwasser als Gestaltungselement zur Aufwertung von Quartieren genutzt werden kann:

  • Erhöhung der Retentionskapazität
  • Reduktion von Versiegelung durch Mulden und offene Systeme
  • Aufwertung der Siedlungsstruktur durch durchgrünte Räume und Sichtbeziehungen
  • Grünzüge stärken die Biotopvernetzungen im städtischen Raum
  • Die Einbindung des Wassers wirkt klimaregulierend

Weitere Informationen

Copyright ©

Header & Portraits: Zukunftsinitiative Klima.Werk/EGLV