Klima-gerechter Parkplatz in Herne

Von der versiegelten Fläche zum blau-grünen Regenwasserspeicher

Von oben fotografierter Bauprozess auf einem Klimaparkplatz in Herne.

2.000 Quadratmeter Pflaster heizen sich im Sommer nicht nur ziemlich auf. Auf solchen großen versiegelten Flächen kann vor allem kein Regenwasser versickern. Darum hat die Stadt Herne einen beliebten Parkplatz umgebaut – mit kühlem Grün und einem durchlässigen Boden.

Versiegelter Parkplatz wird zum Risiko

Der zentrale Parkplatz liegt zwischen dem Sportpark Eickel und zwei Bildungseinrichtungen.

Die Herner:innen nutzen die Fläche entsprechend intensiv. Eine Klimaanalyse aus dem Jahr 2017 ergab allerdings, dass sich der Parkplatz in den zukünftigen Sommern zu einer Hitzeinsel entwickeln könnte. Und nicht nur das: Der Parkplatz weist zudem ein ungünstiges Gefälle zur Straße auf, sodass Regenwasser bei starken Niederschlägen dorthin abfließt. Für das nördlich liegende Berufskolleg und eine Grundschule bedeutet dies ein potenzielles Überflutungsrisiko.

  • Die Stadt Herne lässt einen Parkplatz klimafreundlich umbauen
  • Zentrale Elemente sind 20 neu gepflanzte Bäume und ein wasserdurchlässiger Boden
  • Der klimagerechte Parkplatz entlastet die Kanalisation

Vom Bau bis zur Eröffnung

Von einer versiegelten Hitzeinsel zum blau-grünen Schwammspeicher für mehr Klimaresilienz: In fünf Monaten Bauzeit wurde Herne der klimagerechte Parkplatz Realtität.

Bäume sorgen für natürliche Versickerung

Die Stadt Herne beantragte daher für eine Umgestaltung des Parkplatzes Fördermittel im Rahmen der Zukunftsinitiative Klima.Werk. Das Projekt umfasst gleich mehrere Maßnahmen: Zunächst wird die gesamte Fläche entsiegelt und durch ein versickerungsfähiges Pflaster ersetzt. Gleichzeitig wird je fünf Stellplätze ein Baum angepflanzt. Die Bäume bieten Schatten und sorgen durch natürliche Verdunstung dafür, dass sich das Klima rund um den Parkplatz bei Hitze besser abkühlt.

Zwölf Quadratmeter große Pflanzgruben bieten den Bäumen ausreichend Platz, um über die Jahre zu wachsen. Die Pflanzungen sind außerdem als sogenannte Baumrigolen konzipiert. Gemeint sind unterirdische Rückhalteräume, die anfallende Niederschlagsabflüsse auf dem Parkplatz natürlich aufnehmen, speichern und nach und nach abgeben. Sie dienen so auch der Wasserversorgung der Bäume.

Neue Geländeprofilierung lenkt Wasser in grüne Bereiche

Ein weiterer Aspekt der Umgestaltung ist die Nivellierung der Fläche. Dadurch wird der klimagerechte Parkplatz zukünftig ein temporärer Zwischenspeicher für Niederschläge sein. Außerdem fließt Oberflächenwasser bei Starkregen nicht mehr zur Straße hin, sondern in den angrenzenden Sportpark. Als Senke hält der Sportpark bei Starkregen einer Überflutung von bis zu zwei Metern stand.

Zitat-Anfang Der Umbau zum klimagerechten Parkplatz reduziert nicht nur das Schadenspotenzial, sondern entlastet auch die Kanalisation. Für die Bürger:innen der Stadt Herne ist das zusätzliche Grün ohnehin ein positiver Effekt. Das Einsetzen der Bäume war für uns Projektverantwortliche daher ein besonderer Meilenstein. Zitat-Ende

Julia LandowskiStadtkoordinatorin der Zukunftsinitiative Klima.Werk in Herne

Adresse

Im Sportpark 1-5
44652 Herne

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Städtische Fachbereiche arbeiten zusammen

Das Fördervolumen für den klimagerechten Parkplatz betrug ursprünglich rund 665.000 Euro mit einer Förderquote von 80 Prozent durch das Land.

Die Kosten erhöhten sich jedoch aufgrund steigender Preise auf circa 780.000 Euro. Die Differenz übernimmt die Stadt Herne. Beteiligt waren die Fachbereiche Stadtgrün, Tiefbau und Verkehr, Umwelt und Stadtplanung und Bauordnung sowie die Stadtentwässerung Herne (SEH).

665.000

Euro Fördermittel vom Land NRW

2.000

qm Umbaufläche

74

Autoparkplätze

20

Bäume

12

Fahrradstellplätze

4

Monate Bauzeit

Weitere Informationen

Copyright ©

Bilder: Zukunftsinitiative Klima.Werk/EGLV