Das Wasser.Zeichen steht als Symbol für Projekte, die den natürlichen Wasserkreislauf in den Städten stärken und für einen nachhaltigen Umgang mit Regenwasser sorgen. Es soll an vielen Stellen im Ruhrgebiet zeigen: Es wird am klimafesten Umbau der Region gearbeitet. Wie zum Beispiel auf dem Grundstück der Kirche an der Bleckstraße, die zum Evangelischen Kirchenkreis in Gelsenkirchen und Wattenscheid gehört. Hier sind in diesem Jahr 490 Quadratmeter Dach- und andere befestigte Flächen von der Mischwasserkanalisation abgekoppelt worden.
Regenwasser kann versickern
Das bedeutet: Das Niederschlagswasser wird nicht mehr in die Kanalisation geleitet und von dort zusammen mit Schmutzwasser in die Kläranlage, wo es aufwendig gereinigt werden muss. Sondern es gelangt von den Flächen in eine Mulden-Rigolen-Versickerung. In der Mulde sammelt sich das Regenwasser und versickert in den unterirdischen Speicherkörper (Rigole), wo es zwischengespeichert wird und von dort nach und nach in den Boden eindringt. Die Emschergenossenschaft hat die Umbauten mit rund 19.600 Euro gefördert.
Prinzip der Schwammstadt
„Es sind viele kleinere Maßnahmen wie diese, die Teil einer wasserbewussten Stadtentwicklung nach dem Prinzip der Schwammstadt sind“, sagte Andreas Giga, Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative Klima.Werk bei der Emschergenossenschaft, zur Übergabe des Wasser.Zeichens. „Deshalb freuen wir uns, dass der Evangelische Kirchenkreis in Gelsenkirchen und Wattenscheid hier an der Bleckstraße das nachhaltige Regenwassermanagement mit bedacht und ungesetzt hat. Das kann ein Vorbild für andere Immobilien- und Grundstückeigentümer sein.“
Die Idee hinter der Schwammstadt: Möglichst viel Regenwasser durch Grünflächen, ober- und unterirdische Speicher, Mulden, Überflutungsflächen vor Ort zurückhalten und nutzen. Für Bewässerung und Kühlung, aber auch zum Schutz vor Starkregen – denn durch den Rückhalt des Niederschlagswassers wird auch die Kanalisation entlastet.
Analyse aller Gebäude gemacht
Ein Prinzip, dass auch Sascha Potrafke, als Architekt zuständig für die Liegenschaften des Kirchenkreises, überzeugt hat. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, mit entsprechenden Maßnahmen an unseren Immobilien dort, wo es möglich ist, zum Schwammstadt-Umbau beizutragen.“ Der Kirchenkreis hat eine Analyse aller Gebäude vorgenommen und will weitere Gebäude abkoppeln. Die Evangelische Kirche in Gelsenkirchen und Wattenscheid beweist mit dieser Maßnahme an der Bleckstraße ihr Engagement für einen klimafreundlichen Umbau im Interesse der Stadtgesellschaft.
Der praktizierte Umweltschutz hat weitere Vorteile für die Grundstückeigentümer: Denn für Regenwasser, das nicht im Abfluss landet, müssen auch keine Abwassergebühren bezahlt werden.
Infos zur Förderung von Schwammstadt-Maßnahmen (Dachbegrünung, Versickerung etc.): Gründach Förderung: 50 €/m² für Dachbegrünung und Fördergeld für Abkopplung und Starkregen-Resilienz.