Vor zehn Jahren unterschrieben die Hausspitzen der 16 Emscher-Kommunen und der Emschergenossenschaft eine Absichtserklärung. Darin verständigten sie sich darauf, gemeinsam Infrastrukturen an die Folgen des Klimawandels wie Starkregen, Dürre und Hitze anzupassen. Aus der Absichtsbekundung ist ein starkes, interkommunales Netzwerk erwachsen, das als Zukunftsinitiative Klima.Werk den Umbau zur Schwammstadt bzw. Schwamm-Region vorantreibt und umsetzt.
In zehn Jahren sind nicht nur rund 500 Projekte realisiert worden zur naturnahen Regenwasserbewirtschaftung und Begrünung, sondern es sind auch neue Akteure dazugekommen und mit der Stadt Dorsten die erste Kommune aus dem Lippeverbandsgebiet als offizielles Mitglied – weitere werden folgen.
Nachhaltiger Umgang mit der Ressource Regenwasser
Das Jubiläumsjahr 2024 haben die Klima.Werker*innen deshalb zum Anlass genommen, sich noch einmal auf ihr gemeinsames Verständnis und ihre Arbeitsweisen zu einigen. „Damit bekräftigen wir unsere Zusammenarbeit und unsere gemeinsamen Anstrengungen, die Klimawandel-Folgen für unsere Städte abzumildern“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband. „Unser Fokus liegt dabei auf einem nachhaltigen Umgang mit der Ressource Regenwasser und der Stärkung des natürlichen Wasserkreislaufs.“ Die gemeinsame Vision ist klar: Städtische und private Infrastrukturen so umzubauen, dass diese wie ein Schwamm Regenwasser aufsaugen, speichern und zurückhalten. Das hat nicht nur positive Effekte für Kühlung und mehr Grün, im Starkregenfall entlastet es auch die Kanalisation, weniger Überflutungen drohen.
Hebel für die blau-grüne Transformation
„Auf dem Weg dahin ist die Zukunftsinitiative Klima.Werk ein echter Gewinn“, erklärte Dominik Bulinski, Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bauen der Stadt Dinslaken, stellvertretend für seine Amtskolleginnen und Amtskollegen der anderen Kommunen in der Zukunftsinitiative. „Wir als Dezernent*innen der Bereiche Tiefbau, Stadtplanung, Umwelt oder Entwässerung sehen uns dabei als Multiplikator*innen und Ermöglicher*innen. Dies betrifft das Netzwerk der Zukunftsinitiative Klima.Werk als zentrales Fundament und großer Hebel für die blau-grüne Transformation sowie für die Arbeitsweisen im jeweils eigenen Haus“, zitiert Dominik Bulinski aus dem Selbstverständnis. Das heiße zum Beispiel unter anderem, die Mitarbeiter*innen in den Rathäusern beim Thema Klimaanpassung zu stärken, Hemmnisse zu beseitigen und das Landes-Förderprojekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ umzusetzen.
Mitarbeiter*innen auf der Arbeitsebene der jeweiligen Verwaltungen – die Stadtkoordinator*innen der Zukunftsinitiative Klima.Werk – sowie Vertreter*innen der eigens 2020 für das Projekt Klimaanpassung gegründeten Abteilung bei Emschergenossenschaft/Lippeverband unterzeichneten ebenfalls feierlich die Erklärung.
Zu den Kommunen im Netzwerk zählen folgende Städte: Bochum, Bottrop, Dortmund, Dinslaken, Duisburg, Dorsten, Gelsenkirchen, Gladbeck, Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herten, Herne, Holzwickede, Witten, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, Essen.