Baumrigolen

KRiS-Förderbaustein 5

Das KRiS-Programm fördert acht wasserbezogene Maßnahmentypen der Klimaanpassung auf privaten oder öffentlichen Grundstücken. Ziel ist dabei immer, Regenwasser aus der Kanalisation fernzuhalten (Abkopplung) und dem natürlichen Wasserhaushalt zur Verfügung zu stellen. Gefördert werden Bauprojekte auf Flächen, die vor 1996 an die Mischwasserkanalisation angeschlossen wurden. Typ 5: Baumrigolen.

Was sind Baumrigolen?

Ein Beitrag zur Schwammstadt sind Baumrigolen. Dabei handelt es sich um einen unterirdischen Speicherkörper für Regenwasser zum Beispiel unter einem Straßenbaum. Die Niederschlagsabflüsse von befestigten Flächen (z.B. Straßen) werden in Richtung der Baumrigolen entwässert, unterirdisch zwischengespeichert und können versickern. Ein Teil des zwischengespeicherten Wassers dient der Bewässerung des Baumes, der Teil der Anlage ist.

Da Baumrigolen in der Regel aufgrund der Platzverfügbarkeit kleiner dimensioniert sind, wird überschüssiger Regenwasserabfluss gedrosselt in die Kanalisation oder in ein Gewässer eingeleitet. Die Vegetationsfläche um den Baum herum (Baumscheibe) kann wie eine Versickerungsmulde angelegt werden, so wird das Regenwasser der angeschlossenen Straßenfläche automatisch gefiltert. Baumrigolen können auf privaten und öffentlichen Grundstücken zum Einsatz kommen. Allerdings:

Baumrigolen sind besonders für Kommunen als innovative und klimarobuste Maßnahme für Oberflächenentwässerung interessant.

 

Die Vorteile im Überblick:
Baumrigolen sind gut für …

Das Regenwasser von befestigten Flächen fließt zur Baumrigole: Das entlastet die Kanalisation.

Umsetzung und Kosten

Baumpflanzung und Rigolenbau gehören beim Maßnahmentyp Baumrigole zusammen, weil beides zusammen eine technische Einheit ist. Baumpflanzungen alleine sind über das KRiS-Programm nicht förderfähig, aber eben in Kombination mit der Versickerung über eine Rigole.

Es gibt verschiedene Varianten von Baumrigolen, die sich in ihrer Bauweise unterscheiden. Die Funktion ist aber größtenteils identisch: Den unterirdischen Speichern wird das Regenwasser über Rohrleitungen oder Versickerung zugeführt, sie speichern dieses. Das Wasser kommt dem Baum über einen längeren Zeitraum zur Bewässerung zugute, auch dafür gibt es unterschiedliche technische Lösungen. Manche Varianten haben erkennbare Versickerungsflächen für das Regenwasser an der Oberfläche, manche Rigolensysteme sind komplett unterirdisch. Auch für den Speicherkörper gibt es unterschiedliche Systeme: Von natürlichen Materialien bis hin zu ausgeklügelten, technischen Systemen wird der Speicher je nach Bedarf und Beschaffenheit des Untergrunds gebaut.

Für den Bau einer Baumrigole müssen Sie je nach Aufwand ca. 125 Euro (gering) bis ca. 250 Euro (hoch) pro Quadratmeter abgekoppelter Fläche kalkulieren. Der Aufwand ist gering, wenn folgende Punkte zutreffen: Die Maßnahme wird im Rahmen eines laufenden Bauvorhabens umgesetzt. Die Pflanzgrube ist teilweise bereits vorhanden. Der Entsorgungsaufwand für den Bodenaushub ist gering. Der Untergrund eignet sich gut für Versickerung. Es ist keine ergänzende Behandlung (Filter) des Regenwasserabflusses notwendig. Es gibt kurze oder bereits bestehende Zuleitungen. Ein Überlauf ist einfach herstellbar. Der Aufwand ist hoch, wenn diese Parameter sich entsprechend ändern.

Wichtige Hinweise

  • Salzhaltige Streumittel und wassergefährdende Stoffe dürfen auf den befestigten Flächen, die zur Baumrigole entwässern, nicht verwendet werden.
  • Die wasserrechtliche Erlaubnis nach § 8 WHG für die Versickerung in den Untergrund und auch für eine ggf. notwendige Einleitung in ein Gewässer müssen eingeholt werden.
  • Durch diese Abkopplungsmaßnahme können Sie ggf. Abwassergebühren einsparen. Fragen Sie bei Ihrer Kommune nach.
     

Ausführliche Informationen finden Sie im Dokument „Standards für die Ausführung von baulichen Anlagen“ im Rahmen des Förderprojekts „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ (KRiS).

Baumrigolen werden gefördert

KRiS-Förderung

Sie setzen die Maßnahme in Eigenarbeit um oder beauftragen eine Fachfirma: das KRiS-Programm fördert beides. Grundsätzlich gilt: Es werden alle zur Umsetzung der Maßnahme notwendigen Kosten gefördert (Planung, Material, Bau etc.). Wenn Sie selbst Hand anlegen, werden nur die Materialkosten bezuschusst. Das Land NRW fördert 60 Prozent der Projekt-Kosten, in ihren Verbandsgebieten stocken Emschergenossenschaft und Lippeverband die Förderung für Private auf 90 Prozent und für Kommunen und Mitglieder auf 100 Prozent auf. Um eine Förderung zu erhalten, darf die Umsetzung der Maßnahme erst dann erfolgen, wenn eine Förderzusage vorliegt. Sind Sie förderberechtigt?

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