„Tiny Forests“ sind kleine, dichte Miniwälder im Stadtgebiet, die zahlreiche Vorteile für Umwelt und Gesellschaft bieten. Genauso ein Wäldchen wurde jetzt an der Ecke Westfalenstraße/Hüserstraße in Recklinghausen-Hochlarmark gepflanzt. Ein weiteres wird an der Ecke Westfalenstraße/ Ewaldstraße folgen. Die Aktion ist das Resultat eines Antrags der Ratsfraktionen der CDU und der Grünen, bei dem die Verwaltung beauftragt worden war, geeignete Flächen für dieses Pilotprojekt zu identifizieren und umzusetzen.
Bei einem Pressetermin mit Vertreter*innen der Verwaltung und der Lokalpolitik betonte Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche die Bedeutung des Projekts: „Mit den Tiny Forests schaffen wir nicht nur grüne Oasen in unserer Stadt, sondern setzen auch ein starkes Zeichen für den Klimaschutz und die Biodiversität. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam solche nachhaltigen Projekte umsetzen, um unsere Stadt noch lebenswerter auch für zukünftige Generationen zu machen.“
Eine große Unterstützung bei der Pflanzaktion waren die Kinder der benachbarten Grundschule Hochlarmark, die mithalfen, ihr eigenes grünes Klassenzimmer zu erschaffen, das als Lern- und Begegnungsort dienen soll.
„Tiny Forests“ sind auf Flächen zwischen 100 und 1.000 Quadratmetern angelegt und bieten im Sommer einen kühlenden Effekt, verbessern die Luftqualität, fördern die Biodiversität, speichern Bodenwasser und schaffen soziale Treffpunkte. Besonders in Städten sind sie wertvolle grüne Oasen, die auch als Lernorte für Schulen genutzt werden können.
„Die Folgen des sich verändernden Klimas spüren wir schon längst mit längeren Hitzephasen im Sommer oder häufigerem Starkregen. Wir müssen unsere stark verdichteten Städte anpassen: Miniwälder sind ein Baustein dafür, denn sie bedeuten mehr Grün und mehr Speicherkapazitäten für Regenwasser“, sagte Andreas Giga, Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative Klima.Werk von Emschergenossenschaft/Lippeverband und Kommunen. Das Netzwerk, zu dem auch die Stadt Recklinghausen gehört, arbeitet gemeinsam am klimarobusten Umbau der Region nach dem städtebaulichen Prinzip der Schwammstadt.
Der erste Tiny Forest in Deutschland wurde 2019 angelegt, in Nordrhein-Westfalen folgte 2021 die erste Pflanzung, und im Kreis Recklinghausen wurde 2023 in Herten bereits ein solcher Miniwald realisiert. Für Recklinghausen wurden im Vorfeld zwei Flächen in Hochlarmark als geeignet eingestuft: die Ecke Westfalenstraße/Hüserstraße und die Ecke Westfalenstraße/Ewaldstraße. Beide Flächen sind derzeit als Sport- und Freizeitflächen ausgewiesen, werden aber schon seit Jahren kaum noch genutzt. Das Konzept der Miniwälder oder auch Nanowälder basiert auf der Miyawaki-Methode, die von dem japanischen Botaniker Akira Miyawaki entwickelt wurde und auf eine hohe Pflanzenanzahl pro Quadratmeter setzt. Ziel ist es, besonders in städtischen Räumen schnell wachsende und sich selbst erhaltende Ökosysteme mit einer großen Artenvielfalt zu schaffen.
Nach umfangreichen Untersuchungen und einer Förderung in Höhe von 16.960 Euro durch die Emschergenossenschaft konnten die Flächen im November 2024 entsiegelt und die Arbeiten bis März 2025 abgeschlossen werden. Im Rahmen der Partizipation ist die Pflanzung des Tiny Forests gemeinsam mit Schüler*innen der benachbarten Grundschule Hochlarmark erfolgt.
Mit diesem Projekt setzt Recklinghausen ein weiteres Zeichen für mehr Grün in der Stadt und für den Schutz unseres Klimas.