Stadtbäume retten: Wittener Hüllbergschule ist ein Standort der Gießkannenheld:innen

Pressemitteilung vom 04.11.2025

Zukunftsinitiative Klima.Werk und Emschergenossenschaft fördern Anschaffung von Tanks

Witten. Regenwasser sammeln und damit Stadtbäume in Trockenzeiten gießen: Bei diesem Projekt machen jetzt auch die Schülerinnen und Schüler der Hüllbergschule in Witten mit – und werden damit zu Gießkannenheld:innen. Zwei große Tanks sind dafür an der Schule aufgestellt worden, in ihnen wird der Niederschlag von Dachflächen gespeichert. Die Anschaffung der Behälter hat die Emschergenossenschaft mit der Zukunftsinitiative Klima.Werk gefördert, zu der auch die Stadt Witten gehört.

Zu sehen sind zwei Regenwassertanks der Aktion Gießkannenheld:innen.
© Stadt Witten

Zwei 1.000-Liter-Regenwassertanks sind seit Oktober an der Schule in Betrieb. Denn die Schülerinnen und Schüler der Hüllbergschule in Witten sind jetzt Teil des Projekts Gießkannenheld:innen. In dem stadtweiten Projekt wurden in diesem Jahr 12 Wittener Schulen mit insgesamt 22 Tanks ausgestattet. Die Behälter sammeln künftig das Regenwasser von Schuldächern – ein wertvoller Beitrag für die Bewässerung von Bäumen in Trockenzeiten.

Klimaanpassung ist eine Gemeinschaftsaufgabe

„Dieses tolle Projekt zeigt, wie Klimaanpassung ganz konkret und lokal funktioniert. Schulen wie die Hüllbergschule leisten einen wertvollen Beitrag, indem sie junge Menschen früh für Umweltverantwortung sensibilisieren. Mit dem gesammelten Regenwasser Stadtbäume zu gießen ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Beispiel dafür, wie Bildung, Stadtentwicklung und Klimaschutz zusammenkommen“, sagt Stadtbaurat Stefan Rommelfanger und dankt den fleißigen Akteuren: der Koordinierungsstelle Stadterneuerung und Klimaschutz der Stadt Witten, der Entwässerung Stadt Witten (ESW) und engagierten Partnern aus der Stadtgesellschaft.

„Regenwasser ist eine wertvolle Ressource, die nicht in der Kanalisation verloren gehen sollte. Wir setzen uns im Klima.Werk dafür ein, dass die Idee der Gießkannenheld:innen in möglichst vielen Städten aufgegriffen wird und freuen uns daher sehr, dass die Stadt Witten sich für das Projekt engagiert“, sagt Andreas Giga, Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative Klima.Werk bei der Emschergenossenschaft.

„Als Schule der Zukunft ist der sorgsame Umgang mit unseren Ressourcen und die Förderung von Umweltbewusstsein ein zentraler Pfeiler unseres Schulprofils. Die Schülerinnen und Schüler lernen nun ganz praktisch, wie wertvoll jeder Tropfen ist und wie wir durch die Nutzung des gesammelten Regenwassers zur Einsparung von Trinkwasser beitragen. Sie erleben direkt, dass ihre Gießkannen-Aktion einen Unterschied macht, besonders in den immer trockeneren Sommern“, sagt Hüllberg-Schulleiter Kevin Mróz.

Starkes Netzwerk – starke Wirkung

Möglich wurde die Umsetzung vor allem durch das Engagement vieler Akteure in Witten – von Schulen über städtische Institutionen bis hin zu freiwilligen Helfern. Denn ohne die Bereitschaft, Verantwortung für das Gießen der Bäume zu übernehmen, blieben die Tanks leer.

Die Initiative wird vor Ort von der Klima Allianz Witten koordiniert. Die Finanzierung erfolgt über Mittel der ESW. Unterstützt hat die Anschaffung der Tanks an der Hüllbergschule die Emschergenossenschaft im Rahmen der Zukunftsinitiative Klima.Werk. Das Netzwerk, zu dem auch die Stadt Witten gehört, setzt sich für den klimaresilienten Umbau von Städten ein. Für die Förderung von Tanks steht das Programm „Emscher-Lippe Klima.Anpassung“ zur Verfügung.

Die Idee stammt ursprünglich aus Essen und verbreitet sich seit 2020 in der Region. Witten setzt mit dem Projekt ein Zeichen für gemeinschaftliche Klimavorsorge – praxisnah und lokal verankert.

Die Zukunftsinitiative Klima.Werk ist ein Netzwerk von Kommunen, Emschergenossenschaft und Lippeverband. Ziel ist es, Städte in der Region klimafit zu machen – durch wasserbewusste Stadtentwicklung, Schwammstadtkonzepte und Kooperation mit der Bürgerschaft. Weitere Infos unter www.klima-werk.de.

Die Emschergenossenschaft

 

Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de

Die Zukunftsinitiative Klima.Werk

In der Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeiten Emschergenossenschaft und Lippeverband gemeinsam mit Städten der Emscher-Lippe-Region an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern. Der blau-grüne Umbau startete 2005 mit der Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) von Emschergenossenschaft, Emscher-Kommunen und dem Land NRW und entwickelte sich 2014 zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ weiter, jetzt Zukunftsinitiative Klima.Werk. Seit 2025 gibt es neu das Programm Emscher-Lippe Klima.Anpassung (ELKA), das Bausteine zum Schwammstadt-Umbau von öffentlichen und privaten Flächeneigentümer:innen fördert.

Unter dem Dach des Klima.Werks wird das Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt, an dem sich seit 2020 alle Wasserverbände der Region beteiligen. Die Förderkulisse des Projekts umfasst das Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (53 Städte und Gemeinden). In den klimafesten Wandel sollen bis 2030 rund 250 Millionen Euro investiert und in ausgewiesenen Gebieten 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt und die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Die Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei Emschergenossenschaft und Lippeverband setzt mit den Städten die Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung um. Weitere Informationen (auch zu Förderung von Projekten) auf www.klima-werk.de.