KI fürs Wasser-Management

In Zusammenarbeit mit Kopenhagen

Vier Menschen stehen in einem Veranstaltungssaal und unterhalten sich.

Die Zukunftsinitative Klima.Werk lebt vom Austausch mit Partner:innen und streckt die Fühler in Sachen Klimafolgenanpassung in Richtung anderer Städte und Regionen aus – darunter auch nach Kopenhagen. Gemeinsam mit der Stadt Bochum wird in der dänischen Hauptstadt an einer Künstlichen Intelligenz gearbeitet, die Auskunft über die Auswirkungen von Bauvorhaben oder anderen Veränderungen auf die Kanalisation gibt. Die Prognosen können über die Plattform InflowGo erstellt und bei zukünftigen Stadtplanungen berücksichtigt werden.

Planung der Zukunft

Wassermanagement in Städten wird immer wichtiger. Klimafolgen wie Starkregen oder Trockenheit müssen zunehmend bei der Stadtplanung der Zukunft mit einfließen. Einen entsprechenden Lösungsansatz liefert InflowGo, ein Forschungs- und Innovationsprojekt, das von der Technischen Universität Dänemark und dem dänischen Unternehmen WaterZerv zusammen mit der Stadt Bochum stellvertretend für die Zukunftsinitiative Klima.Werk umgesetzt wird. Gefördert wird dieses von der dänischen Umweltbehörde.

Prognosen für Kanalisationen

InflowGo ist ein Regenwassermanagement-Service. Im Rahmen des Programms erstellt eine Künstliche Intelligenz Prognosen zur Auslastung von Mischwasserkanalisationen. Der Algorithmus des Services lernt maschinell und kann das hydrodynamische Verhalten von städtischen Entwässerungsnetzen beschreiben. Das System kann auf diese Weise unter anderem Überlastungen vorhersagen – und zwar in Sekundenschnelle. Im Vergleich zu Netzwerksimulationen wird die Simulationszeit dank der KI um das 100 bis 10.000-fache reduziert.

Das Gute: Das Programm unterstützt mit seinen Prognosen den Prozess der Stadtplanung und erleichtert die Zusammenarbeit innerhalb von Kommunen oder Verbänden, mit Berater:innen und anderen externen Akteur:innen. Ideen können mit InflowGo ganz einfach getestet werden. Welche Auswirkungen diese Ideen auf die Kanalisation haben, wird von der KI innerhalb weniger Sekunden oder Minuten berechnet. Kurz: Das Programm liefert genau die Zahlen, auf die es ankommt. Ob es darum geht, grüne Gärten oder größere Rohre zu untersuchen, InflowGo liefert Durchschnitts- und Extremstatistiken aus Langzeitsimulationen von Wasserständen in Schächten, Durchflüssen in Rohren, Abflüssen ins Gelände, Überläufen und perspektivisch sogar direkt zu CO2-Emissionen. Bauprojekte können mit dem Programm besser auf die Vision nachhaltiger und blau-grüner Städte einzahlen.

 

Drei Menschen stehen vor einem Bildschirm und schauen auf Pläne.
Die Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeitet Hand in Hand mit dem dänischen Unternehmen WaterZerv zusammen.

Kooperation über die Grenzen hinaus

Zukunftsinitiative Klima.Werk zu Gast in Kopenhagen

Die Plattform InflowGo wird 2023 gelauncht. Bei der Entwicklung wirkt die Stadt Bochum für die Zukunftsinitiative Klima.Werk mit. Ob in Form von Ideenmanagement oder Diskussionen: In regelmäßigen Meetings findet ein Austausch untereinander statt. Darüber hinaus waren die dänischen Partner:innen auch beim Expertenforum 2022 vertreten und stellten im Rahmen der Veranstaltung das Forschungsprojekt vor.

 

Zu sehen ist ein Portrait eines Mannes im Anzug.
Zitat-Anfang Klimafolgenanpassung und Überflutungsschutz werden langsam fester Bestandteil wasserwirtschaftlicher Planungen. Mit diesem Projekt lernen wir, die Auswirkungen auf klassische Entwässerungssysteme darzustellen. Zitat-Ende

Dr.-Ing. Marko SiekmannStadtkoordinator der Zukunftsinitiative Klima.Werk in Bochum

Das Programm wird auch in unserer Region zum Einsatz kommen. Schließlich betreffen die Folgen des Klimawandels das Ruhrgebiet ebenso – wenn auch nicht in so einer dringlichen Form, wie es in Kopenhagen, das unmittelbar vom steigenden Meeresspiegel bedroht ist, der Fall ist.

Fünf Menschen posieren vor einer begrünten Wand für ein Foto und lächeln.
Arbeiten gemeinsam an InflowGo (v.l.): Dr.-Ing. Marko Siekmann, Stadtkoordinator der Zukunftsinitiative Klima.Werk in Bochum, Franca Bauer und Dr. Morten Grum von WaterZerv, Ralf Engels und Michaela Ringelkamp von der Stadt Bochum.

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Bilder: Zukunftsinitiative Klima.Werk/EGLV, Stadt Bochum