Wassertank speichert Niederschlag von Dachflächen

Pressemitteilung vom 06.06.2025

Schülerinnen und Schüler der Martin-Luther-Europaschule werden zu "Gießkannenheld:innen". Nachhaltiger Umgang mit Regenwasser und Vorsorge für Trockenzeiten

Die Martin-Luther-Europaschule in Herten wird Teil des Projekts „Gießkannenheld:innen“ und freut sich, Schulbeete und Stadtgrün im kommenden Sommer nachhaltig mit Regenwasser versorgen zu können. Finanziert wurden Wassertank und Gießkannen mit Mitteln der Städtebauförderung und von Emschergenossenschaft/Lippeverband.

Ein Wassertank wird eingeweiht. Vor dem Wassertank stehen Schüler*innen, eine Lehrerin und der Schulleiter.
Gespeichertes Regenwasser für Schulbeete und Bäume. © Rupert Oberhäuser/EGLV

Durch länger anhaltende Trockenperioden werden Stadtbäume und Stadtgrün bedroht. Hier setzt das Projekt Gießkannnenheld:innen an: Ehrenamtliche werden mit einem Wassertank und Gießkannen ausgestattet, Regenwasser wird aufgefangen, gespeichert und kann in Trockenperioden zum Gießen verwendet werden. Nachdem das Jahr 2024 ein sehr regenreiches Jahr war, sind die ersten sechs Monate 2025 im Durchschnitt zu trocken gewesen.

Auch deswegen freuen sich die Schüler:innen der Martin-Luther-Europaschule schon darauf, den neuen Tank auszuprobieren und für die Bewässerung einzusetzen. Das Niederschlagswasser von Dachflächen des Schulgebäudes wird dafür in den Tank geleitet und dort aufgefangen. Christoph Schenk, Schulleiter der Martin-Luther-Europaschule, und Gabriele Vogelsang-Neuhaus, Lehrerin und Initiatorin des Projekts an ihrer Schule, zeigen sich begeistert vom Konzept der Gießkannenheld:innen: „Als Sekundarschule möchten wir unseren Schülerinnen und Schülern mitgeben, dass der nachhaltige Umgang mit Ressourcen wichtig ist. Die Gießkannenheld:innen geben unserer Garten-AG die Möglichkeit, ihre Pflanzen auf nachhaltige Weise zu bewässern und ihren Beitrag zu unserer grünen Schule zu leisten.“  

Das Projekt Gießkannenheld:innen sensibilisiert für den Umgang mit Regenwasser, fördert zivilgesellschaftliches Engagement und hilft, Stadtbäume und Stadtgrün in Trockenperioden mit Wasser zu versorgen. Stadtbäume nehmen zentrale Funktionen bei der Minderung von Klimawandelfolgen sowie der Sicherung der Lebensqualität und Gesundheit ein – sie spenden Schatten, kühlen die Luft, filtern Schadstoffe und binden CO2.

Weitere Schulen, Kitas oder Einrichtungen können sich melden

Emschergenossenschaft und Lippeverband unterstützen das Projekt Gießkannenheld:innen unter anderem im Rahmen der Kooperation „Gemeinsam für Emscher und Lippe“. Die nächste Hitzeperiode wird kommen – werden auch Sie zur Gießkannenheld:in und helfen Sie mit, Stadtbäume zu retten! Interessierte Kitas, Schulen und soziale Einrichtungen in Städtebaufördergebieten im Gebiet von EGLV haben die Möglichkeit, einen Wassertank zu erhalten und unseren Stadtbäumen in Hitzeperioden unter die Arme zu greifen – sprechen Sie uns gerne an. Kontakt: Moritz Brehm (brehm.moritz@eglv.de).

Kooperation „Gemeinsam für Emscher und Lippe“

Mit dem Ziel, städtebauliche und wasserwirtschaftliche Maßnahmen in den Quartieren miteinander zu verknüpfen und so die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu verbessern, sind Emschergenossenschaft und Lippeverband eine Kooperation mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-​Westfalen eingegangen. Dank dieser Zusammenarbeit können Projekte zur Erlebbarkeit von Gewässern wie der Bau von Blauen Klassenzimmern oder Lern-​ und Entdeckerorten und die Errichtung von Rast-​ und Aufenthaltsplätzen realisiert werden. Die Maßnahmen der Kooperation „Gemeinsam für Emscher und Lippe“ werden zu 80 Prozent aus Mitteln der Städtebauförderung gefördert.

Allgemeine Informationen zum Projekt Gießkannenheld:innen in der Region gibt es auch auf den Seiten der Zukunftsinitiative Klima.Werk, zu der auch die Stadt Herten zählt: Gießkannenheld:innen Essen: Rettung für bedrohte Stadtbäume

Emschergenossenschaft und Lippeverband

Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.800 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 59 Kläranlagen). www.eglv.de

Die Emschergenossenschaft

 

Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de

Die Zukunftsinitiative Klima.Werk

In der Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeiten Emschergenossenschaft und Lippeverband gemeinsam mit Städten der Emscher-Lippe-Region an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern. Der blau-grüne Umbau startete 2005 mit der Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) von Emschergenossenschaft, Emscher-Kommunen und dem Land NRW und entwickelte sich 2014 zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ weiter, jetzt Zukunftsinitiative Klima.Werk. Seit 2025 gibt es neu das Programm Emscher-Lippe Klima.Anpassung (ELKA), das Bausteine zum Schwammstadt-Umbau von öffentlichen und privaten Flächeneigentümer:innen fördert.

Unter dem Dach des Klima.Werks wird das Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt, an dem sich seit 2020 alle Wasserverbände der Region beteiligen. Die Förderkulisse des Projekts umfasst das Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (53 Städte und Gemeinden). In den klimafesten Wandel sollen bis 2030 rund 250 Millionen Euro investiert und in ausgewiesenen Gebieten 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt und die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Die Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei Emschergenossenschaft und Lippeverband setzt mit den Städten die Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung um. Weitere Informationen (auch zu Förderung von Projekten) auf www.klima-werk.de.