Adresse
Gerhard-Malina-Straße 2a
46537 Dinslaken
Gemeinsam haben die Stadt Dinslaken und die Zukunftsinitiative Klima.Werk an der Kreuzung Hünxer Straße/Gerhard-Malina-Straße eine Starkregen-Überflutungsfläche mit einem Rückhaltevolumen von rund 265 Kubikmetern geschaffen.
Die Überflutungsmulde in Dinslaken soll die Folgen von extremen Starkregenereignissen in Zukunft effektiv abmildern. Ein Beispiel, wie sich zukunftsfähige Klimafolgenanpassung in bestehende Stadtstrukturen integrieren lässt.
Der 30. Mai 2016 war für Dinslaken ein außergewöhnlicher Tag. An jenem Montag wurde die Stadt von einem extremen Starkregen heimgesucht. Zu viel Wasser traf auf zu viel versiegelte Fläche – in der Folge waren das Abwassersystem heillos überlastet und Straßen überflutet. Das Fehlen von Überflutungsflächen hat sich besonders im Nordosten des Stadtzentrums bemerkbar gemacht. Dort hieß es an der Kreuzung Hünxer Straße/Gerhard-Malina-Straße „Land unter“.
Heute erinnert nichts mehr an diesen Tag im Mai 2016. Fast nichts: Im nördlichen Kreuzungsbereich, zwischen einem Supermarkt und den zusammenlaufenden Straßenzügen, schmiegt sich auf einer Fläche von rund 350 Quadratmetern ein mit Gras bewachsener Graben – genauer: eine Überflutungsmulde – in die Stadtlandschaft. Das ist die Antwort auf dieses Wetterereignis und soll den Verkehrsknotenpunkt, der für die Stadt so wichtig ist, in Zukunft vor solchen Extremen bewahren.
„Nach diesen Ereignissen waren Lösungen gefragt, die unsere Stadt in solchen Situationen schützt“, sagt Marcus Beck, Stadtplaner bei der Stadt Dinslaken und Stadtkoordinator der Zukunftsinitiative Klima.Werk. „Und diese Lösung ist eine tieferliegende Überflutungsfläche direkt im Kreuzungsbereich, in der das Wasser auch versickern kann.“ 15 Stufen führen in die 2,45 Meter tiefe Mulde. Diese nimmt bis zu 265 Kubikmeter Wasser auf – und das notfalls in kürzester Zeit. Das hält den gesamten Kreuzungsbereich frei von Überflutungen. Vor den Baumaßnahmen wurde der Boden auf seine Versickerungsfähigkeit geprüft, anschließend die Regenmulde ausgehoben und entsprechend bepflanzt.
Unsere Animation veranschaulicht das Fassungsvermögen:
„Auch bei einem extremen Starkregen, der statistisch gesehen alle 20 Jahre auftritt, können sich dort überschüssige Regenmengen sammeln“, so Beck weiter. Die Starkregenmulde hat aber noch einen weiteren positiven Effekt, denn sie dient nicht nur als Überflutungsfläche und Zwischenspeicher: Das Bauwerk leitet das Regenwasser nicht nur in die unterirdische Kanalisation, es lässt das aufgefangene Wasser auch in den Untergrund versickern. Beck: „Der vorausschauende Umgang mit Regenwasser ist auch für uns ein wichtiger Schritt, um die Folgen des Klimawandels zu mindern.“ Solche Retentionsräume sowie Verdunstungs- und Versickerungsflächen wirken sich positiv auf das Stadtklima aus. Verdunstendes Wasser etwa kühlt die direkte Umgebung. „Bauwerke wie die Regenmulde in Dinslaken sind damit ein elementarer Baustein bei der Umsetzung des Konzeptes einer Schwammstadt und ein wichtiger Beitrag für mehr Klimaresilienz in städtischen Bereichen.“
Der vorausschauende Umgang mit Regenwasser ist auch für uns ein wichtiger Schritt, um die Folgen des Klimawandels zu mindern.
Marcus BeckStadtplaner bei der Stadt Dinslaken und Stadtkoordinator der Zukunftsinitiative Klima.Werk
Der Bau der Anlage begann Ende Januar 2021. Die Fördersumme von 55.000 Euro stammt aus dem Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes Nordrhein-Westfalen. Marcus Beck ist sich sicher, dass die Kreuzung Hünxer Straße / Gerhard-Malina-Straße in Dinslaken für vergleichbare Wetterextreme wie im Mai 2016 künftig sehr gut gerüstet ist.
Gerhard-Malina-Straße 2a
46537 Dinslaken
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Zukunftsinitiative Klima.Werk / EGLV