Junge läuft an Wasser entlang

Mission.Klima

Für ein klimafestes Ruhrgebiet

Der Klimawandel stellt die gesamte Welt und auch die Städte im Herzen NRWs vor eine Herausforderung. Dürreperioden, Starkregen, Hitze: Viele Auswirkungen des Klimawandels spüren wir schon heute – die Folgen machen Mensch und Natur zu schaffen.

Zeit zu handeln!

Die Zunahme von Starkregen, Trockenphasen und tropischen Nächten und die sich aufheizenden Städte beeinträchtigen immer stärker die Lebensqualität der Menschen in Deutschland.

Besonders im dicht besiedelten und stark versiegelten Ruhrgebiet bekommen wir die Vorboten der Klimakrise zu spüren. Denn hier liegen die Temperaturen laut des Deutschen Wetterdienstes längst bis zu zehn Grad Celsius höher als im unbebauten Umland. Die Folgen sind überall erlebbar: Unser Stadtgrün verkümmert, Wasser wird bei anhaltenden Hitzeperioden im Sommer knapp – oder überrollt uns nach starken Unwettern. Ständige Tagestemperaturen über 30 Grad sind vor allem für die ganz Kleinen, für ältere oder kranke Menschen, aber auch für wohnungslose Personen besonders gefährlich. Hinzu kommt, dass Unwetterschäden manchmal mehr als nur Straßen oder Oberleitungen zerstören.

Die Klimafolgen in NRW und dem Ruhrgebiet

Sommer, Sonne, Temperaturanstieg & Hitze

Im Ruhrgebiet wird es spürbar wärmer. Das LANUV NRW (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz) gibt an, dass in NRW die durchschnittliche Jahreslufttemperatur von 1991 bis 2020 um 0,8 bis 1,5 Grad Celsius höher liegt als im Vergleichszeitraum 1971 bis 2000. Ohne weitere Klimaschutzmaßnahmen wird die Temperatur am Ende des Jahrhunderts um bis zu 4,4 Grad Celsius ansteigen.

Infografik der Lufttemperatur

Und auch trotz Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen werden warme Jahre und heiße Sommer, wie wir sie aktuell erleben, zur Normalität.

1,6°C

wärmer ist es heute in NRW als vor ca. 100 Jahren

4,4°C

mehr könnten es bis zum Ende des Jahrhunderts werden

+13

Sommertage gibt es mehr als noch 1951 bis 1980

-11

Frosttage unter 0 °C gibt es heute weniger

Die Folgen merken wir schon jetzt

Besonders die vielen versiegelten Flächen in den Städten unserer dicht besiedelten und von Autobahnen und Industrie geprägten Region lassen uns das Ausmaß der Klimaveränderungen spüren. Überall dort, wo Beton und Asphalt unsere Straßen und Wohngegenden bedecken, kann Regenwasser nicht versickern. Zudem heizen sich die dunklen, harten Böden auf. Dies führt zu Hitzeinseln in den Städten. Entsiegelte Flächen – also Grünstreifen, Wiesen, Parks, Baumscheiben oder Wasserflächen – hingegen, speichern das Wasser und kühlen durch Verdunstungskühle die Umgebung. Zudem spenden Bäume und andere Bepflanzungen Schatten und frische Luft und sind gleichzeitig Rückzugsorte für Tiere.

Portrait Andreas Giga
Zitat-Anfang Je mehr versiegelte Flächen wir haben, desto mehr spüren Bürger:innen die Folgen des Klimawandels. Doch umso mehr Blau und Grün es in unseren Städten gibt, umso besser wird auch unser Stadtklima – und daran arbeiten wir mit der Zukunftsinitiative. Zitat-Ende

Andreas GigaLeiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative Klima.Werk

Regen: Fluch und Segen zugleich

Doch es wird nicht nur heißer, sondern auch trockener – und paradoxerweise kommt es gleichzeitig zu immer mehr Starkregenereignissen. Während in den einen Monaten Grünflächen und Bäume braun werden, Bäche vertrocknen und die Wasserverfügbarkeit abnimmt, kommt es in anderen Monaten vermehrt zu heftigen Regenfällen mit Überschwemmungen. Denn mit steigenden Temperaturen befindet sich auch immer mehr Wasser in unserer Atmosphäre. Pro einem Grad Celsius mehr kann die Luft 7 Prozent mehr Wasser speichern. Es bilden sich große Wolken, die sich in Starkregenereignissen abregnen. Ein Balanceakt für die Wasserwirtschaft.

Viele Klimafolgen lassen sich nicht mehr verhindern. Daher gilt es, unsere Städte klimafest zu machen und sie und ihre Einwohner:innen zu schützen. Darauf haben wir uns als Zukunftsinitiative Klima.Werk fokussiert: Klimafolgenanpassungen für ein lebenswertes, blau-grünes Ruhrgebiet.

Unsere Mission: Klimafolgen­anpassung

In der Zukunftsinitiative Klima.Werk haben sich Emschergenossenschaft und Lippeverband und Städte der Emscher-Lippe-Region zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen die Folgen des Klimawandels in der Region zu arbeiten. Als Wasserwirtschaftsverbände der Region erfüllen Emschergenossenschaft und Lippeverband damit auch ihre Pflicht der Daseinsfürsorge. Abwasserreinigung, Hochwasserschutz und Gewässerunterhaltung können künftig nur zusammen mit Klimaanpassung als integrale Aufgabe gelingen. Um Kanalnetze bei Starkregen oder vermehrten Niederschlägen zu entlasten und die Grundwasserversorgung bzw. -neubildung auch bei anhaltender Hitze zu gewährleisten, denken wir daher den Umgang mit (Regen-)Wasser in unseren Städten gänzlich neu.

In den Städten des Ruhrgebiets sind die Folgen des Klimawandels unvermittelt spürbar. Deshalb reagieren die Verwaltungen und passen die städtischen Infrastrukturen an. Und das gemeinsam. Denn der Klimawandel macht nicht vor Stadtgrenzen Halt. Im innovativen Zusammenschluss der Zukunftsinitiative lernen Städte voneinander, unterstützen sich und gehen Projekte auch zusammen an. Im Verbund mit Emschergenossenschaft und Lippeverband werden so Maßnahmen umgesetzt, die unser Wasser und Grün schützen und die Städte auch in Zukunft lebenswert machen.

Netz.Werk

Städte, Emschergenossenschaft und Lippeverband sowie das Land NRW machen gemeinsam das Ruhrgebiet zur klimaresilienten Schwammstadt.

Klima-Lexikon: Fachbegriffe leicht erklärt

Begriffe wie „Klimaresilienz“, „multifunktionale Flächen“ oder „extensive Dachbegrünung“ gehören im Bereich der Klimafolgenanpassung einfach dazu – doch zählen für die meisten wahrscheinlich nicht zum alltäglichen Sprachgebrauch. Unser Klima.Lexikon bringt Licht ins Dunkel.

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Bilder: Zukunftsinitiative Klima.Werk/EGLV