Gründachförderung jetzt beantragen

Pressemitteilung vom 08.05.2023

Ruhrgebiet. 10.000 (und mehr) Dächer in der Emscher-Region begrünen – das ist das Ziel eines neues Förderprogramms der Emschergenossenschaft als Teil der Zukunftsinitiative Klima.Werk. Es richtet sich an Eigentümer*innen in Kommunen entlang der Emscher, deren Immobilie im Einzugsgebiet des Wasserwirtschaftsverbandes liegt. 50 Euro Förderung pro Quadratmeter begrünter Dachfläche gibt es für förderberechtigte Bürger*innen, die Antragstellung funktioniert digital. Ein Angebot für den klimafesten Stadt-Umbau.

Städte fit für die Zukunft machen: Hausbesitzer erhalten Geld für das Begrünen von Dächern

10.000 Grüne Dächer: Emschergenossenschaft stellt neues Förderprogramm vor. Antragstellung über digitales Förderportal

Fünf Menschen eröffnen feierlich die Klima.Werk Gründachkampagne
© Klaus Baumers/EGLV

Starkregen, Dürre oder Hitze – auch die Städte in der Emscher-Region haben mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. Ein wirksames Mittel bei der Anpassung sind begrünte Dächer. „Solche grünen Oasen auf dem Dach sehen nicht nur schön aus, sondern sie sind auch gut für Gesundheit, Luft- und Lebensqualität, Artenvielfalt und Stadtklima“, sagte Dr. Frank Dudda, Ratsvorsitzender der Emschergenossenschaft, bei der Vorstellung des neuen Förderprogramms „10.000 Grüne Dächer“ in Essen. „So viele Dächer von Garagen, An- und Vorbauten oder Carports sind noch grau, das wollen wir gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern ändern“, erklärte Dudda weiter. Das Förderprogramm richtet sich an Eigentümer*innen in allen 16 Emscher-Kommunen, deren Immobilie im Einzugsgebiet des Wasserwirtschaftsverbandes liegt. Es bietet eine attraktive Förderung, die zentral über ein digitales Förderportal beantragt wird.

Ein Gründach ist ein Dach mit Plus

Ein begrüntes Dach ist ein Dach mit Plus! Weil es zum Beispiel Regenwasser speichert, verdunstet und so eine Kühl-Wirkung fürs Stadtklima hat. „Dachbegrünungen sind ein wichtiger Baustein beim klimarobusten, blau-grünen Umbau der Städte nach dem Prinzip der Schwammstadt“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, bei dem Pressetermin. Der Wasserwirtschaftsverband arbeitet in der Zukunftsinitiative Klima.Werk gemeinsam mit den Emscher-Kommunen für die wasserbewusste Stadtentwicklung. „Alle unsere Maßnahmen zielen darauf ab, dass die wertvolle Ressource Regenwasser nicht mehr in die Kanalisation abgeleitet wird, sondern vor Ort versickert oder gespeichert wird“, so Uli Paetzel weiter. Zum Beispiel in einem Gründach.

Die Infrastrukturen an den Klimawandel anzupassen, gelingt nur gemeinsam, Städte, Unternehmen, Bürger*innen müssen mitmachen. „Deshalb machen wir mit unserer neuen Förderung für Hausbesitzerinnen und -besitzer ein starkes Angebot. Machen Sie mit!“, appellierte Prof. Uli Paetzel.

Selbst machen oder eine Firma beauftragen

50 Euro pro Quadratmeter Dachbegrünung erhalten förderberechtigte Antragsteller*innen. Die Förderung kann für mehrere Dächer eines Grundstücks (gleiche Postanschrift) beantragt werden, die Gesamtgröße des zu begrünenden Daches oder der Dachflächen insgesamt darf dabei nicht mehr als 60 Quadratmeter betragen. Für die Dachbegrünung kann eine Fachfirma beauftragt werden, eine Umsetzung in Eigenarbeit ist ebenfalls möglich, beides ist förderfähig 

Die wichtigsten Informationen zur Förderung

Wer kann Förderanträge stellen?

Antragsberechtigt sind alle Grundstückseigentümer:innen innerhalb des festgelegten Fördergebiets (s. Fördervoraussetzungen). 

Was wird unter welchen Voraussetzungen gefördert? 

1. Das zu begrünende Dach/ die zu begrünenden Dächer liegt/liegen im Fördergebiet.

Zum Fördergebiet gehören alle kanalisierten Flächen, von denen Misch- und Regenwasser in Richtung einer Anlage der Emschergenossenschaft fließen. Damit entspricht das Fördergebiet weitgehend dem Verbandsgebiet der Emschergenossenschaft. In fast allen der 16 Emscher-Kommunen (wie zum Beispiel Essen oder Mülheim) liegen einige Stadtgebiete nicht im Einzugsgebiet der Emschergenossenschaft, sondern in dem eines anderen Wasserwirtschaftsverbandes. Hier ist eine Förderung über das „10.000 Grüne Dächer“-Programm leider nicht möglich.

2. Die zu begrünende Dachfläche ist an die Kanalisation angeschlossen.

Ziel des Förderprogramms ist ein klimaresilienter Umgang mit der Ressource Regenwasser. Dieses soll nicht länger in die Kanalisation eingeleitet werden, sondern zum Beispiel in einem Gründach gespeichert werden und verdunsten. Nur wenn eine Dachfläche an die Kanalisation angeschlossen ist, trägt eine Begrünung dieses Daches dazu bei, dass Regenwasser nicht mehr unnötig abgeleitet wird. Dachbegrünung wird sowohl im Misch- als auch im Trennsystem gefördert!

3. Mit der Maßnahme wurde noch nicht begonnen.

4. Die Dachbegrünung ist nicht verpflichtend (zum Beispiel als Auflage in einem Bebauungsplan, einer Satzung, etc.). 

5. Für die Umsetzung der Maßnahme werden/wurden keine Gelder aus anderen Förderprogrammen beantragt bzw. eingesetzt.

6. Die Dachbegrünung entspricht den Anforderungen an den Aufbau. Damit die Dachbegrünung wie gewünscht Regenwasser speichern kann, muss sie mit einem Mindestaufbau von 10 Zentimetern hergestellt werden. Das betrifft die Gesamtdicke der Speicher- und Substratschicht (inklusive Filterschicht). Für dünnere Aufbauten muss ein Abflussbeiwert von max. 0,3 eingehalten werden. In diesen Fällen muss die Einhaltung des Abflussbeiwerts vom Hersteller bestätigt werden. Der Beleg ist über die Dauer der Zweckbindungsfrist aufzubewahren.

 

Die Emschergenossenschaft

 

Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Die Zukunftsinitiative Klima.Werk

In der Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeiten Emschergenossenschaft und Emscher-Kommunen zusammen an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern. Der grün-blaue Umbau startete 2005 mit der Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) und entwickelte sich 2014 zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ weiter, jetzt Zukunftsinitiative Klima.Werk. Unter dem Dach des Klima.Werks wird das Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt, an dem sich seit 2020 alle Wasserverbände der Region beteiligen. Die Förderkulisse des Projekts umfasst das Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (53 Städte und Gemeinden). In den klimafesten Wandel sollen bis 2030 rund 250 Millionen Euro investiert und in ausgewiesenen Gebieten 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt und die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Die Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei der Emschergenossenschaft setzt mit den Städten die Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung um.