Neuerfindung der Städte im Zeichen des Klimawandels
„Den Folgen des Klimawandels wie Hitze, Dürre und Starkregen müssen wir uns auch in den Städten des Ruhrgebiets stellen, um diese negativen Effekte zu dämpfen, Vorsorge zu treffen und unsere Region weiter lebenswert zu gestalten“, sagte Andreas Giga, Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative Klima.Werk bei der Emschergenossenschaft, an der Klima.Insel im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. Dort hat das mobile, grüne Zimmer zwei Tage zum Abschluss der Biennale der urbanen Landschaft gestanden. Bei dem zweiwöchigen Festival ging es ebenfalls um die Neuerfindung der Städte im Zeichen des Klimawandels (Biennale – lala.ruhr – think landscape).
Umbau der Quartiere nach dem Prinzip der Schwammstadt
„In der Zukunftsinitiative Klima.Werk setzen wir uns gemeinsam auch mit Gelsenkirchen für den Umbau der Quartiere nach dem Prinzip der Schwammstadt ein. Dabei wird der natürliche Wasserkreislauf gestärkt, indem Regenwasser nicht in die Kanalisation geleitet, sondern zurückgehalten und gespeichert wird. So kann es zur Bewässerung genutzt werden, versickern und damit den Grundwasserkörper stärken oder über Verdunstung die Umgebung kühlen“, so Andreas Giga weiter.
„Klimaschutz und Klimafolgenanpassung sind zentrale Herausforderungen unserer Zeit“, sagte Oberbürgermeisterin Karin Welge bei einem Besuch an der Klima.Insel. „Initiativen wie das Klima.Werk der Emscherngenossenschaft leisten einen wichtigen Beitrag, diesen Herausforderungen zu begegnen, und zwar kommunenübergreifend in der gesamten Region.“
Wie wasserbewusste Stadtentwicklung funktioniert
Die Gäste und Teilnehmer*innen der Biennale konnten sich an der Klima.Insel darüber informieren, wie die Zukunftsinitiative Klima.Werk die wasserbewusste Stadtentwicklung umsetzt. Dächer begrünen, Fassaden begrünen, Flächen entsiegeln, Versickerungsmulden anlegen oder Dach- und Wegeflächen von der Mischwasserkanalisation abkoppeln: Maßnahmen, die die Städte widerstandsfähiger gegen die Klimakrise machen. Das geht nicht nur auf kommunalen Flächen oder Gebäuden, bei Wohnungsbaugesellschaften oder Gewerbeflächen, sondern auch bei der privaten Immobilie. Wer seinen Schottergarten entsiegelt, wirkt mit daran, den Hitzestau in Wohngebieten aufzulösen. Wer seine Dachregenrinne von der Kanalisation abkoppelt und das Regenwasser fürs Gießen sammelt oder in der Rasenfläche versickern lässt, geht nachhaltig mit dem kostbaren Nass von oben um und spart dabei noch Abwassergebühren.