Schwammstadt-Projekt mit dem Wasser.Zeichen geehrt

Pressemitteilung vom 24.01.2024

Zukunftsinitiative Klima.Werk von Emschergenossenschaft/Lippeverband und Kommunen zeichnet Zeche Niederberg aus.

Neukirchen-Vluyn. Hier geht die Ressource Regenwasser nicht in der Kanalisation verloren, das kostbare Nass kann auf Wiesen versickern und Pflanzen bewässern. Im Starkregenfall bieten die Flächen der der Zeche Niederberg in Neukirchen-Vluyn zudem Platz für viel Wasser. Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist bei der Neugestaltung der einstigen Bergwerks-Fläche mit umgesetzt worden. Ein Grund für die Zukunftsinitiative Klima.Werk, das Wasser.Zeichen zu vergeben.

Ein Wasser.Zeichen für den Schwammstadt- Umbau (v.li.): Roland Stud (Knappmann), Laura Knappmann (Knappmann), Hiltrud Maria Maria Lintel (Scape), Andreas Giga (Klima.Werk/EGLV) und Thomas Dietrich (Planergruppe GmbH). © Knappmann/Essen

Das Wasser.Zeichen kennzeichnet Projekte, die den natürlichen Wasserkreislauf in den Städten stärken und für einen nachhaltigen Umgang mit Regenwasser sorgen. Es soll an vielen Stellen in der Emscher-Lippe-Region zeigen: Es wird am klimafesten Umbau nach dem Prinzip der Schwammstadt gearbeitet. Die Idee hinter diesem Städtebaukonzept: Möglichst viel Regenwasser durch Grünflächen, ober- und unterirdische Speicher, Mulden, Überflutungsflächen vor Ort zurückhalten und nutzen. Zur Bewässerung und Kühlung, aber auch zum Schutz vor Starkregen – denn durch den Rückhalt des Niederschlagswassers wird auch die Kanalisation entlastet.

Auf großflächige Versiegelung verzichtet

Die Zeche Niederberg in Neukirchen-Vluyn erfüllt diese Kriterien. Die einstige Industrie- und Bergwerksfläche ist zu einem Stadtraum umgewandelt worden mit Angeboten für Wohnen, Arbeiten, Spielen und Freizeit. Die Planer haben bei der Neugestaltung auf eine großflächige Versiegelung und Bebauung verzichtet. Das Gelände ist so angelegt, das Regenwasser zurückgehalten und gespeichert wird oder versickern kann.

Grund für die Zukunftsinitiative Klima.Werk, ein Netzwerk aus Emschergenossenschaft/Lippeverband und Kommunen, ein Wasser.Zeichen zu setzen und den Vorbildcharakter des Projekts hervorzuheben. Schild und Urkunde sind anlässlich der Infrastruktur-Messe InfraTech in Essen von Vertretern des Klima.Werks und der Knappmann Akademie des Landschaftsbauunternehmens Knappmann aus Essen übergeben worden.

An Folgen des Klimawandels anpassen

„Wir brauchen viele Bausteine wie diese, um unsere Region an die Folgen des Klimawandels wie zunehmenden Starkregen, Dürre und Hitze anzupassen“, sagte Andreas Giga, Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei Emschergenossenschaft/Lippeverband, bei der Übergabe der blau-grünen Auszeichnung. „Deshalb freuen wir uns, dass bei der Zeche Niederberg das naturnahe Regenwassermanagement mit bedacht und umgesetzt wurde. Das ist ein Vorbild für andere öffentliche Flächen oder Immobilien- und Grundstückeigentümer.“

Die Emschergenossenschaft

 

Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Die Zukunftsinitiative Klima.Werk

In der Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeiten Emschergenossenschaft und Emscher-Kommunen zusammen an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern. Der grün-blaue Umbau startete 2005 mit der Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) und entwickelte sich 2014 zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ weiter, jetzt Zukunftsinitiative Klima.Werk. Unter dem Dach des Klima.Werks wird das Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt, an dem sich seit 2020 alle Wasserverbände der Region beteiligen. Die Förderkulisse des Projekts umfasst das Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (53 Städte und Gemeinden). In den klimafesten Wandel sollen bis 2030 rund 250 Millionen Euro investiert und in ausgewiesenen Gebieten 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt und die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Die Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei der Emschergenossenschaft setzt mit den Städten die Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung um.