Die Menschen in den Städten der Region spüren es: Die Sommer werden heißer, mal regnet es lange Zeit wenig bis gar nicht oder in kurzer Zeit fällt sehr viel Niederschlag. Starkregen, Trockenheit oder Hitzeperioden sind Folgen des Klimawandels. „Auch wenn wir als Weltgemeinschaft die Klimaschutzziele erreichen sollten, was sehr ungewiss ist, müssen wir auf jeden Fall unsere Infrastrukturen anpassen, denn häufigeres Extremwetter ist eine unumkehrbare Folge“, sagt Prof. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband. Diesen Umbau der Region auf öffentlichen und privaten Flächen betreiben die Wasserwirtschaftsverbände zusammen mit Kommunen in der Zukunftsinitiative Klima.Werk.
Stadtplanung und Wasserwirtschaft gemeinsam planen
„Dabei denken wir Stadtplanung und Wasserwirtschaft zusammen“, so Uli Paetzel weiter, „um so Überflutungsschutz zu gewährleisten, aber auch die Folgen des Klimawandels abzumildern. Mehr Grün und mehr Wasser in der Stadt bedeutet für Bürgerinnen und Bürger mehr Sicherheit, aber auch mehr Lebensqualität. Wir freuen uns deshalb sehr, die Stadt Dorsten als neues Mitglied in der Zukunftsinitiative Klima.Werk begrüßen zu können.“
Starker Verbund für eine wichtige Aufgabe
Die Stadt Dorsten engagiert sich schon länger in dem Netzwerk und wurde im Rahmen des halbjährlichen Treffens der Planungs- und Umweltdezernent*innen jetzt im Januar offizielles Mitglied. „Die Aufnahme in die Klima.Werk-Familie bedeutet für uns, einem starken Verbund für eine wichtige Aufgabe beizutreten“, sagt Bürgermeister Tobias Stockhoff. Der Technische Beigeordnete Holger Lohse ergänzt: „Wir profitieren von dem Wissen, den gemeinsamen Lösungsansätzen und Projekten, bringen uns selbst aber auch aktiv ins Netzwerk ein, ganz im Sinne der Klima.Werk-Kultur.“
Regenwasser spielt eine zentrale Rolle
Im Mittelpunkt der Maßnahmen des Klima.Werks steht der wasserbewusste Stadtumbau bzw. Umbau zur Schwammstadt. Zentral ist dabei die Rolle des Regenwassers: Es soll nicht mehr zusammen mit Schmutzwasser aus Haushalten oder von anderen Flächen in die Kanalisation und zur Kläranlage abgeleitet werden, sondern vor Ort gespeichert, aufgefangen oder versickert werden. Diese naturnahe Regenwasserbewirtschaftung stärkt den natürlichen Wasserkreislauf und damit zum Beispiel Grundwasser oder Gewässer. Sie führt aber auch dazu, das Regenwasser verdunsten kann und so die Lufttemperatur kühlt oder zur Bewässerung von Pflanzen zur Verfügung steht.
Gefährdungspotenzial verringern
Je mehr Speicherkapazitäten und Ablaufflächen es für Niederschlag gibt, desto geringer ist auch das Gefährdungspotenzial von Starkregen. Je mehr Grün und damit Verdunstungsflächen es gibt, desto besser funktionieren Kühlung und Frischluftzufuhr. Verschiedene bauliche Maßnahmen sind dafür notwendig: Dach- und Fassadenbegrünungen, die Abkopplung der Niederschlags-Entwässerung von der Kanalisation, die Entsiegelung von Flächen, der Bau von unterirdischen Speichern (Rigolen), Versickerungsmulden oder multifunktionalen Flächen.
Dafür gibt es auch in Dorsten Beispiele, zum Beispiel die Wohnsiedlung Bückelsberg: Regenwasser wird hier im Trennsystem abgeleitet und ins Gewässer geführt bzw. es kann in einer zentralen Mulde versickern.
Mehr Informationen auf Regenwasser-Management in Dorsten (klima-werk.de)