Schwamm-Stadt in Dorsten

Wohnquartier Bückelsberg ist saugfähig

Eine lange Regenmulde zieht sich quer über die Straße.

Für das im Jahr 2017/2018 entstandene Wohnquartier Bückelsberg hat die Stadt Dorsten im Bebauungsplan eine naturnahe Regenwasserbewirtschaftung festgelegt. Das Gebiet wird im Trennsystem entwässert, Niederschlag kann versickern und verdunsten. Empfehlungen zur Umsetzung des Schwammstadt-Prinzips gibt es auch für die Hauseigentümer*innen.

Regenwasser vom Schmutzwasser trennen

In der schmucken Siedlung Bückelsberg in Dorsten fühlen sich Eltern und Kinder in Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften wohl. Wer ins Wohngebiet kommt, dem fällt vielleicht die große, leicht abschüssige Wiese auf, die im südlichen Teil des Geländes liegt. Das Areal ist aber nicht einfach nur eine Wiese, sondern eine Versickerungsmulde. Wie die offenen Rinnen ist sie ein sichtbares Zeichen dafür, dass hier die kostbare Ressource Regenwasser nicht gemeinsam mit Schmutzwasser in der Kanalisation landet und unnötig geklärt wird. Die Stadt Dorsten hat mit einem Trennsystem für das Wohngebiet geplant und damit das Prinzip der Schwammstadt hier konsequent umgesetzt. Das bedeutet: Entwässerung von Niederschlag funktioniert über Versickerung, Verdunstung und ein eigenes Rohrsystem für das Nass vom Himmel. Das Schmutzwasser wird dagegen der Kläranlage Wulfen zugeführt.

  • Das Regenwasser einer ganzen Siedlung ist vom Schmutzwasser getrennt
  • In dem Wohngebiet in Dorsten stärkt Regenwasser von 3,23 Hektar Fläche den natürlichen Wasserkreislauf 
  • Das verbessert das Mikroklima im Stadtgebiet

Klimaanpassung: Auflagen im Bebauungsplan

Im Bebauungsplan für den Bückelsberg hat die Stadt Dorsten mehrere Bausteine festgelegt, die auf das Schwammstadt-Prinzip einzahlen: Das Regenwasser der versiegelten Flächen und der Dachflächen an der Straße Siebengebirge versickert in der großen Mulde im südlichen Teil bzw. auf den jeweiligen Grundstücken. Die Mulde ist als naturnah gestaltete Wiesenfläche angelegt worden. Die Flächen eines Grünzuges dienen ebenfalls zur Ableitung von Niederschlag. Im Wohnquartier sollten zudem die Flachdächer von Garagen oder anderen geeigneten Dächern begrünt werden. Gründächer speichern einerseits Regenwasser und verdunsten es andererseits. Das hat einen positiven Effekt auf die Umgebungstemperatur: An heißen Tagen tragen Gründächer zur Kühlung bei.

Eine Versickerung von Regenwasser hat der Bebauungsplan für die Dach- und Hofflächen der privaten Grundstücke zum Beispiel an der Harzstraße vorgesehen. Das bedeutet: Unter Beachtung des Grundwasserschutzes mussten Hauseigentümer*innen dafür sorgen, dass Niederschlag über Flächen-, Mulden- oder Rigolenversickerung oder in angrenzenden öffentlichen Versickerungsmulden entsorgt wird.

Mittels Trennkanalisation wird dagegen Regenwasser vom Schwarzwaldweg und von Grundstücken westlich der Versickerungsmulde dem Regenwassersystem des Orthöver Weges zugeführt.

Portrait von Annette Ebener
Zitat-Anfang Das Beispiel Bückelsberg zeigt: Naturnahe Regenwasserbewirtschaftung funktioniert. Regen soll da bleiben, wo er fällt und gebraucht wird: Vor Ort! Er will nicht über Rohrsysteme zu den Flüssen oder Kläranlagen, sondern Teil des natürlichen Wasserkreislaufs werden! Zitat-Ende

Annette EbenerStadtkoordinatorin der Zukunftsinitiative Klima.Werk in Dorsten

2017/18

ist das Wohnquartier gebaut worden

34

Wohnhäuser stehen in der Siedlung

19000

m² Fläche wurden nicht ans Kanalnetz angeschlossen

Regenwasser? Fluch und Segen!

Was tun mit Regenwasser in Wohn- und Gewerbegebieten? Natürlich versickern kann es meist nicht. Aber intelligent abgeleitet und dem natürlichen Kreislauf zugeführt werden, das kann es. Mehr Infos zur naturnahen Regenwasserbewirtschaftung gibt es auch hier:

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Bilder: Zukunftsinitiative Klima.Werk/EGLV
Portrait: Stadt Dorsten