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Gladbecker Straße 250 – 256
45326 Essen
Von grau zu grün: Erhöhte Feinstaubwerte sind an der stark befahrenen Gladbecker Straße in Essen keine Seltenheit. Eine Fassadenbegrünung im WesterdorfQuartier schafft auf 180 Quadrametern Abhilfe.
Bodengebundenen Efeu, welcher sich am Haus hochrankt, kennt jeder. Wandgebundene Fassadenbegrünungen sind hingegen eher neue Randerscheinungen. In der Gladbecker Straße, einer der meistbefahrenen Straßen in Essen, hat die Allbau GmbH auf 180 Quadratmeter Hausfassaden in drei Bauabschnitten begrünt. Die Argumente sprechen für sich:
Bei den Gebäuden in der Gladbecker Straße besteht die technische Lösung der Allbau GmbH in einer wandgebundenen Tragkonstruktion, die direkt an die Wand angebracht wird. Diese befindet sich mehrere Meter über den Boden und hat somit keinen Anschluss zum Erdreich. Die Pflanzen samt Substrat werden in den Trögen mithilfe eines Tropfbewässerungsschlauches mit Regenwasser versorgt. „Somit wird nicht nur das Abwassersystem entlastet, sondern auch das Regenwasser sinnvoll genutzt“, so Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft und Lippeverband.
Da sauberes Regenwasser nicht mehr in die Kanalisation strömt und weiter zu den Kläranlagen geleitet wird, zahlt die Maßnahme im WesterdorfQuartier auf die Klimafolgenanpassung der Stadt Essen ein.
Wir müssen lernen, mit den Auswirkungen des Klimawandels umzugehen und Klimaanpassungsmaßnahmen vorantreiben. Das kann man aber nicht allein schaffen. Deshalb ist die Partnerschaft zwischen Wasser- und Wohnungswirtschaft so wichtig.
Prof. Dr. Uli PaetzelVorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft und Lippeverband
Fassadenbegrünungen haben nicht nur positive Auswirkungen auf das Klima, sondern filtern auch Stickoxide und Feinstaubpartikel, die vor allem durch Verkehr zustande kommen. Diese können negative Folgen für die Gesundheit mit sich bringen: Atemwegserkrankungen, Diabetes, Herz- und Kreislauferkrankungen und Krebs sind mögliche Folgekrankheiten.
Die viel befahrene Gladbecker Straße bietet sich daher für eine Fassadenbegrünung an – das sieht auch Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen so: „Die Gladbecker Straße ist eine der hochfrequentierten Straßen unserer Stadt, an der in der Vergangenheit durch das hohe Verkehrsaufkommen häufig erhöhte Feinstaubwerte gemessen wurden. Dieses Projekt Fassadenbegrünung kann neben den bereits bestehenden Maßnahmen ein weiterer Baustein sein, der dabei hilft, dass die Belastung durch Feinstäube auch weiterhin reduziert wird. Dabei sollte es Pilotcharakter haben und auch an anderen Stellen mit ähnlichen Voraussetzungen umgesetzt werden!“
Die grünen Farbtupfer können beinahe an jeder Hauswand und ohne großen Aufwand montiert werden. Grundsätzlich gibt es viele Möglichkeiten, eine Hauswand zu begrünen. Dies ist abhängig von der Art und Beschaffenheit der Fassade sowie der Wahl der Pflanzen. „Neben Kletterpflanzen kommen überwiegend Stauden, Kleingehölze, Gräser und Farne zum Einsatz – an der Gladbecker Straße haben wir uns vor allem für blühende Pflanzen entschieden“, erklärt Allbau-Geschäftsführer Dirk Miklikowski.
Die Kosten für die Fassadenbegrünung der drei Bauabschnitte beliefen sich für den Eigentümer Allbau GmbH etwa auf 450.000 Euro. Bezuschusst wurde das Projekt mit insgesamt 265.000 Euro vom Land NRW und der Emschergenossenschaft als Teil der Zukunftsinitiative Klima.Werk.
Die Fassadenbegrünung in der Gladbecker Straße ist ein Beitrag für die „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ (KRiS). Im Rahmen des Projekts werden Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung in allen 53 Städten und Gemeinden des Regionalverbandes Ruhr (RVR) gefördert. Das Ziel: bis 2030 rund 25 Prozent der befestigten Flächen in ausgewiesenen Betrachtungsräumen von der Mischwasserkanalisation abkoppeln und die Verdunstungsrate um zehn Prozentpunkte steigern.
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Andreas Fritsche / EGLV