Fassaden-begrünung in Altenessen

Bringt Natur zurück in die Stadt

Die Fassadenbegrünung im WesterdorfQuartier auf der Gladbeckerstraße in Essen.

Von grau zu grün: Erhöhte Feinstaubwerte sind an der stark befahrenen Gladbecker Straße in Essen keine Seltenheit. Eine Fassadenbegrünung im WesterdorfQuartier schafft auf 180 Quadrametern Abhilfe.

Mehr grüner Lebensraum

Bodengebundenen Efeu, welcher sich am Haus hochrankt, kennt jeder. Wandgebundene Fassadenbegrünungen sind hingegen eher neue Randerscheinungen. In der Gladbecker Straße, einer der meistbefahrenen Straßen in Essen, hat die Allbau GmbH auf 180 Quadratmeter Hausfassaden in drei Bauabschnitten begrünt. Die Argumente sprechen für sich:

  • Begrünungen verbessern durch Beschattung, Wasserrückhalt sowie Verdunstung das Mikroklima. Sie funktionieren wie natürliche Klimaanlagen.
  • Pflanzen kurbeln als grüne Lunge die Sauerstoffproduktion an.
  • Grüne Flächen sind gesund: Durch die Bindung von Feinstaub und CO2 verbessert sich die Luftqualität.
  • Neben der optischen Aufwertung des Hauses bietet eine Begrünung der Fassade Schutz vor Witterung.
  • Eine Wandbegrünung wirkt isolierend und trägt zur Lärmminderung bei.
  • Zusätzlich wirkt sich das Grün positiv auf die Biodiversität aus. Es bietet vielen Insekten wie Bienen oder Vögeln ein neues Zuhause.
Das Haus mit den Fassadenbegrünungen auf der Gladbeckerstraße im WestdorfQuartier in Essen.
Das WesterdorfQuartier bringt Farbe auf die Straße.

Regenwasser sinnvoll nutzen

Bei den Gebäuden in der Gladbecker Straße besteht die technische Lösung der Allbau GmbH in einer wandgebundenen Tragkonstruktion, die direkt an die Wand angebracht wird. Diese befindet sich mehrere Meter über den Boden und hat somit keinen Anschluss zum Erdreich. Die Pflanzen samt Substrat werden in den Trögen mithilfe eines Tropfbewässerungsschlauches mit Regenwasser versorgt. „Somit wird nicht nur das Abwassersystem entlastet, sondern auch das Regenwasser sinnvoll genutzt“, so Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft und Lippeverband.

Da sauberes Regenwasser nicht mehr in die Kanalisation strömt und weiter zu den Kläranlagen geleitet wird, zahlt die Maßnahme im WesterdorfQuartier auf die Klimafolgenanpassung der Stadt Essen ein.

Portrait Prof. Dr. Uli Paetzel
Zitat-Anfang Wir müssen lernen, mit den Auswirkungen des Klimawandels umzugehen und Klimaanpassungsmaßnahmen vorantreiben. Das kann man aber nicht allein schaffen. Deshalb ist die Partnerschaft zwischen Wasser- und Wohnungswirtschaft so wichtig. Zitat-Ende

Prof. Dr. Uli PaetzelVorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft und Lippeverband

Aktiv gegen Feinstaub

Fassadenbegrünungen haben nicht nur positive Auswirkungen auf das Klima, sondern filtern auch Stickoxide und Feinstaubpartikel, die vor allem durch Verkehr zustande kommen. Diese können negative Folgen für die Gesundheit mit sich bringen: Atemwegserkrankungen, Diabetes, Herz- und Kreislauferkrankungen und Krebs sind mögliche Folgekrankheiten.

Die viel befahrene Gladbecker Straße bietet sich daher für eine Fassadenbegrünung an – das sieht auch Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen so: „Die Gladbecker Straße ist eine der hochfrequentierten Straßen unserer Stadt, an der in der Vergangenheit durch das hohe Verkehrsaufkommen häufig erhöhte Feinstaubwerte gemessen wurden. Dieses Projekt Fassadenbegrünung kann neben den bereits bestehenden Maßnahmen ein weiterer Baustein sein, der dabei hilft, dass die Belastung durch Feinstäube auch weiterhin reduziert wird. Dabei sollte es Pilotcharakter haben und auch an anderen Stellen mit ähnlichen Voraussetzungen umgesetzt werden!“

Art

der Begrünung: wandgebundene Fassadenbegrünung

180

m² ist die Fläche groß

450.000

Euro betrugen die Kosten

265.000

Euro Förderung kam von Land NRW und Emschergenossenschaft

2020/21

wurde in drei Bauabschnitten gebaut

Die Gladbecker Straße erblüht

Die grünen Farbtupfer können beinahe an jeder Hauswand und ohne großen Aufwand montiert werden. Grundsätzlich gibt es viele Möglichkeiten, eine Hauswand zu begrünen. Dies ist abhängig von der Art und Beschaffenheit der Fassade sowie der Wahl der Pflanzen. „Neben Kletterpflanzen kommen überwiegend Stauden, Kleingehölze, Gräser und Farne zum Einsatz – an der Gladbecker Straße haben wir uns vor allem für blühende Pflanzen entschieden“, erklärt Allbau-Geschäftsführer Dirk Miklikowski.

Akteure vor Fassadenbegrünung in Gladebecker Straße in Essen
V. l. n. r.: Thomas Kufen (Oberbürgermeister), Prof. Dr. Uli Paetzel (Vorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft & Lippeverband), Dirk Miklikowski (Geschäftsführer der Allbau GmbH) und Simone Raskob (Dezernentin der Stadt Essen für Umwelt, Verkehr und Sport)

Mit Taten gegen den Klimawandel  

Die Kosten für die Fassadenbegrünung der drei Bauabschnitte beliefen sich für den Eigentümer Allbau GmbH etwa auf 450.000 Euro. Bezuschusst wurde das Projekt mit insgesamt 265.000 Euro vom Land NRW und der Emschergenossenschaft als Teil der Zukunftsinitiative Klima.Werk.

Die Fassadenbegrünung in der Gladbecker Straße ist ein Beitrag für die „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ (KRiS). Im Rahmen des Projekts werden Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung in allen 53 Städten und Gemeinden des Regionalverbandes Ruhr (RVR) gefördert. Das Ziel: bis 2030 rund 25 Prozent der befestigten Flächen in ausgewiesenen Betrachtungsräumen von der Mischwasserkanalisation abkoppeln und die Verdunstungsrate um zehn Prozentpunkte steigern.

Adresse

Gladbecker Straße 250 – 256
45326 Essen

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Andreas Fritsche / EGLV