Mülheimer Schulhof wird klima-freundlich

Mehr Natur für Kinder & Klima

Zu sehen ist ein frisch bepflanztes Areal mit natürlichem Boden.

Asphaltierte Schulhöfe verhindern als wasserundurchlässige Flächen, dass Regenwasser versickern kann. Das wäre aber wichtig, um die Folgen des Klimawandels in den Städten abzufedern. Gerade bei Schulhöfen lässt sich eine Entsiegelung gut umsetzen, wie das Beispiel der städtischen Gemeinschaftsgrundschule an der Filchnerstraße in Mülheim an der Ruhr zeigt. Hier ist im Rahmen einer allgemeinen Modernisierung eine kleine natürliche Oase mit neuen Spielbereichen entstanden.

Städte sind zunehmend bemüht, den Anteil der versiegelten Flächen zu reduzieren, um widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu sein. Schulhöfe sind dafür besonders gut geeignet, denn nicht nur Natur und Klima profitieren von einer Entsiegelung: Eine Neugestaltung mit viel Grün und natürlichem Boden ist auch für Schüler:innen attraktiver. Die Maßnahme an der städtischen Gemeinschaftsgrundschule an der Filchnerstraße ist dafür ein gelungenes Beispiel.

  • Teil-Entsiegelung schafft naturnahen Spielbereich für Grundschüler:innen
  • Zeitnahe Umsetzung mit Fördermitteln und Spenden
  • Klimafreundliche Maßnahme mit Vorbild-Charakter

250 Quadratmeter weniger Asphalt

Grauer Schulhof wird zum grünen Spielplatz

Der Schulhof im Mülheimer Stadtteil Heißen wurde von 250 Quadratmetern Bitumen befreit, der Boden anschließend mit Schotter und Holzhäckseln aufgefüllt. Der Förderantrag für die Maßnahme wurde im Sommer 2020 gestellt. Die Bauarbeiten fanden überwiegend in den Sommerferien 2021 statt und konnten zeitnah abgeschlossen werden. Heute untergliedern neugepflanzte Hecken und Büsche die Fläche in Spielbereiche und trennen sie optisch vom verbliebenen asphaltierten Schulhof.

Das Ruhrgebiet braucht mehr Entsiegelungen

Maßnahmen dieser Art sind wichtig für die Städte, um Regenwasser dem natürlichen Kreislauf zurückzuführen, anstatt das Regenwasser in die Kanalisation zu leiten. Auch bei Starkregen sind solche Flächen hilfreich, um Überflutungen zu reduzieren. Hinzu kommt, dass der nun naturnahe Schulhofbereich im Sommer nicht mehr zur Hitzeinsel wird: Das im Boden gespeicherte Wasser versorgt die Pflanzen und kühlt die Umgebung durch Verdunstung ab. Schüler:innen können sich so auch während Hitzeperioden in den Pausen auf dem Schulhof gut erholen.

Portrait Ulrike Raasch
Zitat-Anfang Ein Schulhof ist ein Ort, an dem sich Kinder viel aufhalten. Es ist doch viel schöner, wenn sie dabei im Grünen sind. Daher hat es mir besonders viel Freude gemacht, mit diesem Projekt eine klimafreundliche Maßnahme begleiten zu dürfen, die genauso den Kindern der Stadt zugutekommt. Zitat-Ende

Ulrike RaaschMitarbeiterin der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative Klima.Werk bei der Emschergenossenschaft

Lokaler Anzugspunkt dank Förderung

Das Land NRW und die Emschergenossenschaft haben die Teil-Entsiegelung mit 26.000 Euro gefördert.

Die Mittel stammen aus dem Ruhrkonferenz-Projekt Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft. Hinzu kamen weitere rund 42.000 Euro, die durch einen Spendenlauf der Schüler:innen, aber auch durch Zuschüsse und Spenden von der Leonard-Stinnes-Stiftung, der Bezirksvertretung 1 der Stadt Mülheim, der Sparkassenstiftung, der SWB und von Edeka Kels zusammen kamen.

Davon hat die Schule ein großes Kletter- und Balancierspielgerät angeschafft. Außerdem befinden sich auf dem Schulhof nun ein Bolzplatz und ein Balltrichter, den die Kinder häufig nutzen. Denn auch außerhalb der Schulzeit ist der neugestaltete Schulhof an der Filchnerstraße ein beliebter Treffpunkt in der Nachbarschaft.

Fröhliches Gruppenfoto von elf Erwachsenen am Klettergerüst der Filchnerschule in Mülheim.
Vertreter:innen der Kooperationspartner:innen des Projekts Filchnerschule von der Stadt Mülheim, Emschergenossenschaft, Schule und Eltern

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Bilder: Rupert Oberhäuser/EGLV
Portrait: Zukunftsinitiative Klima.Werk/EGLV